Wenn Sie anderen Forschungsmeinungen begegnen, können Sie Aspekte Ihres Themas finden, an die Sie vielleicht noch nicht gedacht haben.
Dazu müssen Sie das Folgende tun:
Identifizieren Sie die wichtigsten Punkte
Markieren Sie die Abschnitte, die Sie für wichtig halten.
Notieren Sie am linken Rand, wofür/warum dieser Abschnitt wichtig ist.
Notieren Sie am rechten Rand Ihre Reaktion – sind Sie überzeugt oder verwirrt?
Notieren Sie, warum Sie glauben, dass der/die Autorin Recht oder Unrecht hat.
Welche Fragen ergeben sich aus dem Gelesenen?
Beim Lesen werden Sie immer wieder Ihre eigene Position überdenken, ausbauen, oder korrigieren. Sie müssen dazu die verschiedenen Forschungsmeinungen vergleichen und entscheiden, ob Sie sie ablehnen oder Sie sich ihnen anschließen wollen. Dadurch bildet sich Ihre eigene Position immer klarer heraus und Sie sammeln beim Lesen Argumente für Ihre Position sowie Argumente gegen die Position anderer Forschungsmeinungen. Das funktioniert aber nur, wenn Sie sich Notizen zum Text und Ihrem eigenen Gedankenprozess machen. (Siehe oben.)
Wegen des garantiert herrschenden Zeitdrucks sollten Sie ökonomisch vorgehen und möglichst früh entscheiden, ob ein Artikel oder Buch wirklich nützlich für Ihr Thema ist — ohne alles zu lesen, und ohne alle Vokabeln nachzuschlagen.
Schauen Sie sich die Einleitung und den Schluss von Aufsätzen an. Hier finden Sie die Informationen, die Sie brauchen, um zu entscheiden, ob Sie den ganzen Aufsatz lesen wollen. Wenn er interessant und wichtig scheint, lesen Sie die den jeweils ersten Satz von jedem Absatz – hier steht, wovon der Absatz handelt, sodass Sie einen besseren Eindruck vom Inhalt des Artikels haben. Ist er jetzt immer noch interessant, dann (und nur dann) gehört er definitiv zu dem Material, das Sie gründlich lesen sollen.
Wegen des garantiert herrschenden Zeitdrucks sollten Sie ökonomisch vorgehen und möglichst früh entscheiden, ob ein Artikel oder Buch wirklich nützlich für Ihr Thema ist — ohne alles zu lesen, und ohne alle Vokabeln nachzuschlagen.
Bei Büchern schauen Sie sich das Inhaltsverzeichnis an. Diese Gliederung sollte zeigen, wie der/die AutorIn das Thema behandelt hat und welche Schwerpunkte sich in welchen Kapiteln befinden. Gibt es Kapitel, die wichtig sind, oder ist das ganze Buch relevant? Wieder helfen Einleitung und Schlussbei der Entscheidung! Bei den als relevant vermuteten Kapiteln kann man wieder wie beim Aufsatz(s.o.) vorgehen.
Versuchen Sie, den zentralen Gedanken in jedem Absatz zu erfassen. Gelingt das aufgrund einiger unbekannter Vokabeln nicht, schlagen Sie diese (und nur diese) nach. Notieren Sie sich die Grundidee von jedem Absatz — auf Deutsch(!). Welche Ideen sind für Ihre Fragestellung wichtig? Markieren Sie sie und entwickeln Sie eine Methode, diese Ideen schnell wiederfinden zu können.
Notieren Sie sich die Hauptpunkte des Gelesenen – möglichst in eigenen (deutschen) Worten – und machen Sie einen Vermerk darüber, wo Sie sie gefunden haben. Das wird Ihnen die spätere Einarbeitung der Lektüre in Ihre Hausarbeit erleichtern. (Siehe auch: Zitieren) Schreiben Sie Ihre eigenen Ideen zu diesen Punkten so auf, dass Sie sie später noch von den anderen Punkten unterscheiden können.
Wenn Sie das Material durchgearbeitet haben, ist Ihre Liste nützlicher Ideen, Fakten, und Schlussfolgerungen ganz schön gewachsen. Sie haben selbstverständlich auch das notiert, womit Sie nicht einverstanden sind–und warum. Sie haben damit eine Sammlung von interessanten Punkten, die zwar noch unstrukturiert sind, aber die alle etwas mit Ihrem Thema zu tun haben (sollten).
Ob und welche Punkte wirklich etwas mit Ihrem Thema zu tun haben, erkennen Sie daran, dass der Punkt entweder hilft, eine Neben- oder die Hauptfrage Ihrer Hausarbeit zu beantworten, oder nicht. Was nicht zur Beantwortung der Haupt- und Nebenfragen beiträgt, können Sie weglassen. Es würde nur den Fokus Ihrer Hausarbeit schwächen. Denken Sie daran – Sie haben ‘nur’ 12 Seiten – und auf denen darf nur stehen, was wirklich wichtig ist, d.h. was für Ihr Thema relevant ist.
Wenn Sie entschieden haben, was Sie zunächst einmal weglassen werden, ordnen Sie Ihre verbleibenden Ideen und Gedanken so an, dass das, was thematisch und inhaltlich zusammenpasst, auch zusammensteht. Vielleicht ergibt sich jetzt die Notwendigkeit, etwas, das sich als besonders wichtig herausgestellt hat, noch einmal zu lesen und jetzt die noch fehlenden Worte nachzuschlagen. Tun Sie das. Wenn diese Arbeitsphase abgeschlossen ist, sollten Sie in der Lage sein, zu entscheiden, was Ihre Antwort auf die gestellte Hauptfrage ist – zumindest in groben Zügen.
Formulieren Sie aus der ungefähren Idee Ihrer Antwort auf die Hauptfrage eine vorläufige These. Und nun stellen Sie sich vor, Sie seien Ihr/e LeserIn, die/der sich in Ihren Ideen zurechtfinden muss. Wer nicht in Ihrem Kopf zu Hause ist, braucht die Hilfe einer logischen Struktur, um Sie zu verstehen. Denken Sie daran, dass Sie die einzige Person sind, die immer versteht, was Sie gemeint haben. Deshalb funktioniert Ihre Hausarbeit ohne logische Gliederung der Gedanken und Aussagen nicht.