Fangen Sie nicht mit der Einleitung an, sondern schreiben Sie den Hauptteil der Arbeit zuerst. Wenn Sie den Haupt- und Schlussteil vollständig geschrieben haben, wissen Sie genau was Sie selbst zum Thema denken und wie Sie die Hauptfrage des Themas beantwortet haben. Dann müssen Sie in der Einleitung nur noch schreiben, welche Antwort Sie in der Arbeit beweisen — diese Antwort ist Ihre These, die Sie jetzt, nachdem Sie die Arbeit fertig haben viel leichter prägnant formulieren können, als vorher. Dann fehlen noch Informationen zu den Nebenfragen, evtl. der Methode und dem Material, das Sie verwendet haben, um den Hauptteil zu schreiben. All diese Informationen sind jetzt einfach einzufügen, denn Sie kennen diese jetzt genau — auch das wäre vor der Fertigstellung des Hauptteils viel schwieriger gewesen und hätte evtl. sogar bedeutet, dass Sie die Einleitung noch einmal hätten umschreiben müssen.
Immer, wenn Sie einen neuen Abschnitt anfangen, versuchen Sie in der ersten Schreibphase möglichst viele Ideen ohne Unterbrechung aufzuschreiben. Ihr erster Entwurf kann ruhig aus deutschen und englischen Worten bestehen – lassen Sie sich dadurch nicht aufhalten. Schreiben Sie es hin, wie es kommt. Erst, wenn Ihre Gedanken in irgendeiner Form auf dem Bildschirm erscheinen oder auf dem Papier stehen, können Sie sie solange umformulieren, bis sie die Form haben, die sie verdienen und die Ihre LeserInnen überzeugen wird.
Bei der nachfolgenden Überarbeitung schlagen Sie die Worte nach, die Sie beim ersten Hinschreiben nicht gewusst haben. Nehmen Sie nicht einfach das zuerst gelistete Wort und benutzen Sie keine Wörterbücher, in denen nur Listen von Wort-zu-Wort-Übersetzungen stehen. Sie brauchen ein Wörterbuch, das die Worte im Zusammenhang erklärt, damit Sie wissen, welches Wort Sie für den Zusammenhang in Ihrem Text benutzen können. Achten Sie auf Genus, Präpositionen, Mehrzahlformen, Zeitformen – je nachdem, welche Worte Sie nachschlagen. Notieren Sie sich die Wörter, die Sie nachgeschlagen haben in Ihrer Liste, die Sie zur systematischen Erweiterung des Wortschatzes anlegen.
Wenn Sie alle Worte nachgeschlagen und eingefügt haben, überprüfen Sie Wortstellung und Satzbau, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Sind die Sätze korrekt, schauen Sie, ob jeder Satz an der richtigen Stelle steht und mit dem vorigen und folgenden Satz logisch und inhaltlich verbunden ist. Gilt das, was für die einzelnen Sätze gilt, auch für die Absätze und Kapitel in Ihrer Hausarbeit? Wenn Sie diese Frage für jeden Satz, jeden Absatz und jedes Kapitel mit ‘Ja’ beantworten können, dann können Sie Ihre Arbeit zur Benotung vorlegen. (Siehe auch: Logik, sowie Qualitätscheckliste)
Damit Sie alle Fragen im Qualitäts-Check tatsächlich mit ‘Ja’ beantworten können, sind mehrere Überprüfungen nötig. Deshalb sollten Sie sich für das Schreiben und Umschreiben genug Zeit nehmen. Gut schreibt nur, wer immer wieder neu schreibt und keine Angst hat, die beste sprachliche Form für die jeweilige Idee zu suchen. Eine geniale Idee, die von undurchsichtiger, falscher Grammatik verschleiert wird, geht unrettbar verloren. Seien Sie nett zu Ihren Ideen — geben Sie Ihnen die Form, die den Sinn Ihrer Gedanken zu Ihren Lesern transportieren kann. Und holen Sie sich dafür soviel Unterstützung von Ihren BabelGuides wie möglich. Denken Sie daran, dass Ihre BabelGuides Ihnen nur helfen können, wenn sie Ihnen immer wieder sagen, was Sie noch verbessern sollen. Eine ‘Kritik’ an der Grammatik ist keine Verurteilung Ihrer Gedanken — und wer keine Fehler macht und nicht lernt, sie selbst zu erkennen, lernt nicht.
Um einen möglichst großen Lerneffekt aus der Arbeit mit Ihren BabelGuides zu erzielen, sollten Sie möglichst oft kürzere Texte verschiedener Arbeiten oder einfach zur Übung verfasste Texte zur Korrektur vorlegen. Je öfter Sie sich Rat und Hilfe von Ihren BabelGuides holen, umso besser können Sie das neu Erlernte sofort auf alle neuen Textabschnitte, die Sie noch schreiben müssen, anwenden. Sonst zwingen Sie sich selbst, die gleichen Fehler wieder und wieder zu machen. Für Ihren Lernfortschritt ist es deshalb entscheidend, dass Sie möglichst oft etwa zwei DinA4 Seiten abgeben als einmal am Ende 12 Seiten. Nur dann können Ihnen die BabelGuides helfen, spezifische Schwierigkeiten zu überwinden. Dabei können Sie natürlich gerne selbst entscheiden, welche Probleme Sie zuerst angehen wollen, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen: es geht in erster Linie darum, Sie durch die Writing Workshops dabei zu unterstützen, von Woche zu Woche besser zu werden, sodass Sie Ihren eigenen Fortschritt beobachten können. Das funktioniert aber nur, wenn Sie wirklich regelmäßig schreiben und lernen, mit Hilfe der BabelGuides die Fehler in Ihren eigenen Texten zu finden, sondern sie endlich auch ganz ohne fremde Hilfe sicher zu vermeiden.